Borretsch ist eine einfach anzubauende Pflanze, die Blumenbeete schmückt. Es hat aber auch viele heilende Eigenschaften – es kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Wichtig sind auch der Geruch und Geschmack von Borretsch, der sich in der Küche lohnt.
Galerie ansehen (7 Fotos)Borretsch – was ist das für eine Pflanze
Borretsch (Borago officinalis) ist eine einjährige, schnell wachsende Pflanze. Der Stängel ist hoch und erreicht eine Höhe von ca. 60 cm. An seiner Spitze erscheinen im Sommer recht große und dekorative Blüten.Sie haben fünf Blütenblätter, die meist intensiv blau sind, obwohl sie auch weiß sind. Sie sind durch charakteristische, schmale grüne Blätter (das sind Kelchblätter) getrennt, die Blüten im Mittelteil haben auch weiße sogenannte Kappen. Die Blüten stehen in lockeren Blütenständen.
Die unteren Blätter des Borretschs sind recht groß und elliptisch, die oberen (am Stängel wachsenden) sind kleiner und länglich. Einst wurden die Blätter dieser Pflanze „Ochsenzunge“ genannt. Sowohl ältere Blätter als auch Triebe sind dicht mit feinen, groben Haaren bedeckt.
Wie man Borretsch anbaut
Borretsch stellt keine hohen Ansprüche an den Anbau. Als Neulinge aus dem Süden (sie stammen aus dem Mittelmeerraum) mögen sie die Sonne. Sie wachsen am besten auf fruchtbaren und mäßig feuchten Böden mit einer nahezu neutralen Reaktion (pH 6,5-7).
Sie benötigen keine Pflege – sie müssen praktisch nicht gedüngt oder gegossen werden. Es lohnt sich jedoch darauf zu achten, dass der Boden um sie herum unkrautfrei ist.
Wie und wann man Borretschpflanzen sät
Borretsch wird im Frühjahr (im April) direkt in den Boden gesät. Da sie ziemlich groß sind, brauchen sie Platz um sich herum, deshalb sollten sie nicht zu dicht gesät werden, und wenn nötig, sollten die Sämlinge gestoppt werden (sie sollten im Abstand von 40 x 40 cm wachsen). Bei der Aussaat von Borretsch ist etwas Geduld gefragt – er keimt nach 2-3 Wochen oft ungleichmäßig. Sobald sie gepflanzt sind, säen sie sich recht schnell selbst. Es kommt auch vor, dass es sich aus dem Garten „bewegt“, sich wild ausbreitet.
Es ist wichtig zu wissen, dass ihre Samen die Keimfähigkeit erst nach etwa zwei Monaten der sogenannten Samenreife erreichen. Reifung nach der Ernte.
Borretsch im Garten und auf dem Balkon
Borretsch kann sowohl auf Blumenbeeten, Kräuterbeeten als auch auf Gemüsebeeten angebaut werden (besonders vorteilhaft ist die Kombination mit Erdbeeren, Walderdbeeren und Tomaten). Aber auch auf dem Balkon oder der Terrasse kann Borretsch in Töpfen ausgesät werden. Bedenken Sie jedoch, dass es sich um große und stark wachsende Pflanzen handelt, die im Topf mit anderen Pflanzen konkurrieren.
Borretschblüten werden von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen geschätzt – es ist eine Pflanze, die sehr reich an Nektar ist (wohlriechend).
Borretsch in der Küche
Der polnische Name Borretsch kommt nicht von ungefähr – er hat einen frischen Geruch und Geschmack, der an Gurken erinnert. Am häufigsten werden in der Küche junge Borretschblätter verwendet, die noch nicht mit rauen Haaren bedeckt sind. Sie können roh verzehrt, zu Käse, Salaten, Pasten und k alten Suppen hinzugefügt werden. Auch ältere Blätter sind essbar, allerdings nach dem Kochen. In manchen Ländern werden sie zu Suppen hinzugefügt und können auch wie Spinat gekocht werden.
Frische Borretschblüten verleihen Speisen und Getränken ein außergewöhnliches Aussehen und Geschmack. Sie können zu Salaten, Sandwiches und Cocktails hinzugefügt werden. Da sie gut zum Einfrieren geeignet sind, können sie in Behälter geworfen werden, in denen Eiswürfel hergestellt werden. Sie sehen auch in der kandierten Variante wunderschön aus und schmecken gut – in dieser Form eignen sie sich hervorragend für Desserts.

Heilende Eigenschaften von Borretsch
Borretsch hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften, die bereits in der Antike geschätzt wurden. Der griechisch-römische Arzt Dioskurides empfahl es unter anderem gegen Fieber, aber auch „zur Aufmunterung“ (Borretschblätter mit Wein).
Es ist mittlerweile bekannt, dass Borretsch entzündungshemmende und antiallergische Eigenschaften hat, die Blutgerinnung verringert, den Blutdruck senkt und atherosklerotische Veränderungen verlangsamt. Es wird auch bei Katarrhen der oberen Atemwege und trockenem Husten empfohlen. Äußerlich angewendet hilft es bei Hautproblemen – Akne, aber auch Ekzemen und Hautunreinheiten.
Hinweis: Schwangere und stillende Frauen sowie Personen, die bestimmte Medikamente (z. B. Antikoagulanzien) einnehmen, sollten Borretsch nicht einnehmen. Bei längerer Anwendung kann es zu Beschwerden (Übelkeit, Durchfall) kommen. Die Verwendung sollte mit einem Arzt besprochen werden. Es geht hier um medizinische Anwendungen, nicht um den gelegentlichen Verzehr dieser Pflanze.
Borretsch in der Kosmetik
Aufgrund des Geh alts an Kieselsäure und anderen Inh altsstoffen hat es eine wohltuende Wirkung auf Nägel und Haare. Es wird auch zur Pflege trockener und empfindlicher Haut (einschließlich atopischer) verwendet
Borretschöl, Aufguss und Abkochung
Diese Pflanze kann sowohl innerlich als auch äußerlich in verschiedenen Formen verwendet werden. Am meisten geschätzt wird heute Borretschöl, das aus seinen Samen gewonnen wird. Sie können es in Kapseln oder in flüssiger Form in Apotheken und Kräuterläden kaufen. Dazu gehören z.B. eine sehr wertvolle mehrfach gesättigte Fettsäure aus der Omega-6-Familie (Gamma-Linolensäure), die z.B. entzündungshemmende Wirkung, verhindert Blutgerinnsel und verbessert die Funktion des Nervensystems.
Aber wenn wir Borretsch im Garten haben, können wir einen Aufguss oder eine Abkochung zubereiten, um ihn zu trinken oder die Haut zu waschen. Pflanzlicher Rohstoff ist die gesamte Pflanze, die während der Blüte und Fruchtbildung gesammelt wird. Es kann getrocknet werden (an einem schattigen und luftigen Ort).
Borretsch-Aufguss wird hergestellt, indem man einen Teelöffel des Krauts mit einem Glas Wasser bei etwa 90 °C (nicht ganz kochend) übergießt und unter einem Deckel 10–15 Minuten ziehen lässt. (Wenn wir getrocknetes Kraut verwenden, ist es 1 Esslöffel). Borretsch-Abkochung: Ein Esslöffel Kräuter wird mit einem Glas warmem Wasser übergossen und 5 Minuten lang gekocht, dann weitere 15 Minuten lang aufgebrüht.
Auf der Haut und z.B. zur Linderung von Prellungen können Sie auch Saft oder Brei aus frischen Pflanzen verwenden.